freiGEDREHT 2024: Gewinner des Innovationswettbewerbs für Erzgebirgisches Kunsthandwerk® ausgezeichnet
Zwei Hauptpreise wurden an Student Nick Bechinger für seine moderne Interpretation von Jagdtrophäen „Verdrehte Köpfe" sowie an die Designerin Emma Brix für ihre witzige Spielidee „Orakel-Ufo“ in der Kategorie „Profis“ verliehen. Zwei Anerkennungspreise gingen zudem an Michael Ramm für „Swing-Bow“ und André Teichmann für den „Weihnachts-Wärmespender“. Die Preise wurden von den Partnern des Wettbewerbs, dem Erzgebirgskreis , dem Kreativen Sachsen und der Denkstatt Erzgebirge , feierlich überreicht. Die Hauptpreisträger:innen freuen sich über je 1.000 Euro Preisgeld sowie eine Reise ins Erzgebirge. Außerdem unterstützt ein Netzwerk aus Mentorinnen und Mentoren dabei, die Ideen in die Praxis zu überführen.
Landrat Rico Anton betonte die hohe Innovationskraft im Erzgebirge: „Alles muss sich weiterentwickeln, nichts bleibt stehen. Neue Bedingungen sind und waren stets Wegbegleiter. Die Erzgebirger reagieren mit hoher Innovationskraft auf diese Herausforderungen und beflügeln damit neue Entwicklungen. Der Innovationswettbewerb freiGEDREHT® setzt genau hier an. Er fördert das Streben nach Neuem und frische Ideen – aber vor allem auch den Mut, diese umzusetzen.“
Hauptpreis: „Verdrehte Köpfe“ von Nick Bechinger
Die Arbeit „Verdrehte Köpfe" von Holzgestaltungs-Student Nick Bechinger überzeugte die Jury durch die aufwändige Herstellung, die der Preisträger in Anlehnung an das traditionelle Reifendrehen im Erzgebirge entwickelte. Die Außenkontur der Tierköpfe wird als Rotationskörper gedreht. Dabei entsteht noch kein erkennbarer Tierschädel, sondern ein sonderbar aussehender Rundkörper. Ähnlich wie beim Reifendrehen, wird erst durch einen Anschnitt die endgültige Form erkennbar. Die entstandene Serie von knapp 8 Hörnertieren wie Hirsch, Gazelle, Widder und Stier muten an wie moderne Jagdtrophäen. Juryvorstand Björn Köhler überreichte den Hauptpreis an den aus der Schweiz angereisten Gewinner mit den Worten: „freiGEDREHT® würdigt das Neue, bisher nicht Gedachte und Gemachte.“
Hauptpreis: ,,Orakel-Ufo“ von Emma Brix
Die Einreichung „Orakel-Ufo“ von Designerin Emma Brix überraschte die Jury durch Witz und Freude an der modernen Interpretation des Erzgebirgischen Holzspielzeugs®. Ihre Innovationen sind der Branche längst bekannt: Mit ihren „Luftschlössern“ gewann sie 2023 den Designpreis „Tradition & Form". „Ob als dekoratives Schreibtisch-Accessoire, als Entscheidungshilfe oder zur Zukunftsvorhersage: Ein Prototyp des Orakel-Ufos begleitet mich seit dem Spielzeugmacherfestival 2023 auf meinem Schreibtisch", beschrieb die junge Kreative. Die Spielregeln sind schnell erklärt: Das Orakel wird in die Mitte der Karte gestellt und das kleine Ufo wie ein Kreisel in Rotation versetzt- irgendwann kippt er um - seine Spitze zeigt die Antwort auf die Orakelfrage. Brix erklärte: ,,Regelmäßig nutze ich es bei kniffligen Entscheidungen und bislang hat es mich nie enttäuscht. Nun will ich seine außerirdische Magie auch anderen zugänglich machen.“
Die beiden Hauptpreise in der Kategorie Schüler:innen verlieh André Leonhardt von der Erzgebirgssparkasse, die seit Beginn treuer Wettbewerbspartner und Sponsor der Schülerpreise ist. „ Die Förderung des kreativen Geistes von jungen Menschen ist eine wichtige Investition“, erläuterte er. Die Gewinner erhalten jeweils ein iPad inklusive Zugang zur Adobe-Creative Cloud sowie einen Kurztrip ins erzgebirgische Spielzeugdorf Seiffen.
Einer der beiden Hauptpreise wurde an Karl-Gustav Hobler für sein Gesellenstück „Bärchen auf dem Bergpanorama" vergeben. Die knuffigen Bärchen überzeugten die Jury durch ihre charmante Gestaltung und gute handwerkliche Umsetzung.
Den zweiten Hauptpreis gewann Schüler Benjamin Schenk für seinen „Sehwebbogen". Die technischen Innovationen begeisterten die Jury. Der moderne Schwibbogen vereint neueste Technologien mit dem traditionellen Kunsthandwerk . Zusatz-Features ermöglichen eine Smarthome-Anbindung- so wird der Sehwebbogen zum Wecker, Lichterspiel und sogar zur Wetteruhr. Das Kernstück des Schwibbogens bildet ein schwebendes Modul, auf der das Spielzeugdorf Seiffen sichtbar ist.,,Um herauszufinden, ob meine Idee realisierbar ist, habe ich einen voll funktionsfähigen Prototypen mittels 3D Druck gefertigt", beeindruckte Benjamin Schenk mit seiner Einreichung.
Verbandsgeschäftsführer Frederic Günther zeigt sich begeistert von der hohen Qualität der Einreichungen: „Wir wollen mit unserem Innovationswettbewerb junge Menschen für unser Handwerk begeistern. Die Einreichungen überzeugen auch in diesem Jahr durch innovative Konzepte. Es freut uns, dass junge Kreative damit neue Denkweisen in unser traditionelles Kunsthandwerk hineintragen."
Der Juryvorstand des Wettbewerbes Björn Köhler schloss mit einem Zukunftswunsch: „Möge die Innovationskraft nicht nachlassen und auch die Freude, etwas zu machen, was noch nie jemand gemacht hat.“